Hinweis: dieser Text wird laufend um weitere Mottenarten ergänzt…
Die Mehlmotte
Aussehen
Mehlmotten gehören generell zu den sogenannten Lebensmittelmotten. Daher sehen sie – wie alle Vertreter aus dieser Kategorie – aus wie kleine Falter. Mit einer Länge von rund 14 mm sind sie nicht besonders groß, können aber mit bloßem Auge gut gesehen werden.
Die typische Färbung gibt einen ersten Hinweis darauf, dass es sich um eine Mehlmotte handelt. Die Flügel sind in einem hellen Blau gefärbt; je nach Licht wirkt die Farbe silber bis grau. Häufig sehen Menschen mit bloßem Auge dunkle Punkte an den Rändern der Flügel. Auch Maserungen, welche an ein leichtes Zickzack erinnern, kommen oft vor.
Wenn die Tiere gerade nicht fliegen, werden die vorderen Flügel über die hinteren Flügel geklappt. Das verleiht der Mehlmotte ein schlankes Aussehen. Die Fühler fallen bei diesen Schädlingen bereits auf den ersten Blick ins Auge, weil sie mindestens halb so lang wie der Körper sind. Die Spitze deutet in Richtung der Hinterbeine.
Lebensweise und Fortpflanzung
Solange sich die Tiere im Stadium der Raupe befinden, benötigen sie ausschließlich Mehl, um sich zu ernähren. Zu diesem Zweck frisst die Mehlmotte nicht nur fertig verarbeitetes Mehl jeglicher Art, sondern sie kann auch ganze Getreidekörner und bereits gebackene Produkte aus Mehl verarbeiten. Andere pflanzliche Lebensmittel kommen infrage, Mehl wird allerdings stark bevorzugt. Taucht eine Mehlmotte im Haushalt auf, so gewöhnt sie sich innerhalb kurzer Zeit an verschiedene Lebensmittel und befallen sämtliche offene sowie geschlossene Packungen.
Weibliche Mehlmotten legen rund 500 Eier ab und vermehren sich entsprechend schnell. Sofern eine optimale Temperatur von rund 20 Grad Celsius eingehalten wird, wächst die Mehlmotte innerhalb von drei Monaten zu einem erwachsenen Falter heran. Herrschen in einer Wohnung höhere Temperaturen vor, kann dieser Prozess auch wesentlich schneller gehen.
Bevor sich die winzigen Larven vollständig verpuppen, laufen die Larven in der näheren Umgebung umher. Sie sind auf der Suche nach einer Stelle, an welcher sie sich in Ruhe verpuppen und in ihrem schützenden Kokon heranreifen können. Innerhalb dieses Kokons wird die komplette Entwicklung vollzogen.
Vorkommen
Anfänglich lebte die Mehlmotte aus Mittelamerika. Unter anderem wegen der Globalisierung haben sich die Schädlinge allerdings sehr schnell auf der ganzen Welt etabliert. Das liegt vor allem am Handel mit Getreide und Mehl, doch die Tiere können auf allen möglichen Wegen eingeschleppt werden. Da bereits ein Weibchen zahlreiche Eier legt, genügen hier wenige Tiere, um für eine Ausbreitung in fremden Ländern zu sorgen.
Besonders häufig kommen die Mehlmotten in Bäckereien oder in direkter Nähe zu Mühlen vor. Von hier aus gelangen sie in allen verschiedenen Stadien auch in private Haushalte oder in verarbeitende Betriebe bzw. in Betriebe aus dem Sektor Gastronomie. Sind die Temperaturen hoch genug, gelangen die ausgewachsenen Falter auch durch Fenster und Türen in private Wohnungen. Sie fliegen dann gezielt umher, um einen passende Platz für die Eiablage zu finden.
Probleme durch die Mehlmotte
Das Hauptproblem stellt die Verunreinigung von Lebensmitteln dar. Hier kann es sich um Mehl, Getreidekörner und Backwaren handeln, welche in der Küche oder der Vorratskammer gelagert werden. Vor allem der Kot und die Spinnfäden sorgen dafür, dass die befallenen Lebensmittel für Menschen nicht mehr zum Verzehr taugen.
Auf dem Kot der Mehlmotte finden Schimmelpilze einen geeigneten Ort, um sich nach und nach auszubreiten. Spätestens dann sind die Lebensmittel gefährlich für die menschliche Gesundheit. Werden Lebensmittel entdeckt, welche Spinnweben und Co. beinhalten, so sollten diese sofort entsorgt werden. Zum Verzehr sind sie nicht mehr geeignet!
Lesen Sie, wie man Vorratsmotten / Lebensmittelmotten bekämpfen kann.
Apfel-Gespinstmotte
Die Apfel-Gespinstmotte gehört zu den Nachtfaltern und der Familie der Gespinst- und Knospenmotten an. Der wissenschaftliche Name ist Yponomeuta malinellus.
Die Apfel-Gespinstmotte ist auf vielen Kontinenten verbreitet. Sie ist in Europa, Asien und Nordamerika bekannt und befällt vor allem Obstgärten und -Plantagen.
Aussehen
Die Motte hat ein ganz charakteristisches Aussehen. Ihr Kopf, der obere Teil des Leibes und die vorderen Flügel sind weiß. Auf dem oberen Teil des Rumpfes und den Flügeln finden sich dabei schwarze Punkte. Der Hinterleib der Motte hingegen ist, ebenso wie die beiden hinteren Flügel grau. Die Flügelspannweite der ausgewachsenen Motte liegt bei rund 20mm (+/- 3mm).
Probleme durch die Apfel-Gespinstmotte
Die Larven der Motte sind für Apfelbäume eine echte Plage. Mottenweibchen legen ihre Eier in der Krone ab. Dabei erzeugt sie um das Gelege eine witterungsfeste Schleimschicht. Dort überwintern die Larven, sobald sie aus den Eiern geschlüpft sind. Ab dem Frühjahr beginnen die Larven, den Baum zu schädigen. Die Ernte kann ganz oder teilweise ausfallen.
Bekämpfung und Vorbeugung
Da die Bekämpfung insgesamt schwierig ist, sollten die Pflanzen dauerhaft beobachtet werden und bei einem beginnenden Befall umgehend eingeschritten werden.
- Vor dem Raupenstadium lässt sich das rötlich-braune Gelege abkratzen. Wie auch bei anderen Schädlingen empfiehlt sich, diese Stelle dann mit einer Lösung aus Spiritus und Schmierseife einzusprühen, um jede Larve zu erwischen. Die Anwendung sollte über mehrere Tage wiederholt werden.
- Während der Apfelblüte finden sich im Baum die typischen weißen Gespinstnester. Alle Gespinste, sowie auch die dort entstehenden Kokons, sollten umgehend vollständig aus dem Baum geschnitten werden.
- Das Bacillus thuringiensis gibt es im Handel, in verschiedenen Mitteln, zu erwerben. Es ist insbesondere für schwere Befallsherde geeignet. Das Bacillus muss zwingend ausgebracht werden, bevor die Raupen sich einspinnen. Danach wird es nicht mehr aufgenommen.
Einem Befall mit der Apfel-Gespinstmotte vorzubeugen ist vor allem für kleinere Gärten nicht schwer.
Wenn der Garten so eingerichtet wird, dass er wilder, naturnäher daherkommt, siedeln sich schnell verschiedene Schlupfwespen, Erzwespen, Raubwanzen und Fliegen an, die die Apfel-Gespinstmotte parasitieren. Ein Gleichgewicht entsteht, welches die unkontrollierte Apfel-Gespinstmotte im Zaum hält.
Es empfiehlt sich, nicht alles, was dem Menschen optisch nicht gefällt, aus dem Garten zu entfernen. Totholz, ein Laubhaufen oder eine kleine Trockenmauer sind wahre Insektenparadiese. Pflanzen wie Ringelblumen, Brennnesseln, Schargabe oder Liebstöckel ergänzen den wilden Garten. Im Handumdrehen werden sich verschiedene Feinde der Apfel-Gespinstmotte wieder ansiedeln.