Motten kommen weltweit in Haushalten vor. Häufig kommen Maßnahmen, wie Pheromonfallen und Schlupfwespen zum Einsatz oder der Kammerjäger wird gerufen, um sie loszuwerden. Dies ist immer mit Kosten verbunden. Es gibt aber auch eine große Anzahl an Hausmitteln um gegen einen Mottenbefall vorzugehen oder diesem von Anfang an vorzubeugen.
Das wichtigste zu Motten in Kürze
- Motten können durch einen schnellen Lebenszyklus rasch zur Plagge werden.
- Lebensmittelmotten befallen offen gelagerte Lebensmittel, wie Mehl, Reis und Mais.
- Kleidermotten legen ihre Larven auf Wollstoffen, Federn oder Pelzen ab.
- Zur Vorbeugung der Lebensmittelmotte ist Sauberkeit im Küchenbereich unverzichtbar.
- Kleidermotten bevorzugen ruhige Orte zur Ablage ihrer Eier, Unruhe im Kleiderschrank ist ein erster Schritt, um ihnen vorzubeugen.
Die Motten
Motten sind eine Unterart der Schmetterlinge, eine der artenreichsten Gruppen der Insekten und gehören zur Familie der sogenannten Zünsler. Sie haben einen schlanken Körper mit langen Beinen und am Kopf einen gut entwickelten Rüssel. Die Vorderflügel sehen aus wie ein langgezogenes Dreieck und an den Hinterflügeln befinden sich Haftborsten.
Lebensmittelschädlinge
Zu den Lebensmittelmotten zählen die Dörrobstmotte, die Mehlmotte, der Mehlzünsler, die Getreidemotte und die Kakaomotte. Die letzten beiden haben für den privaten Haushalt wenig Relevanz und sind eher im landwirtschaftlichen Bereich zu finden.
Die größte wirtschaftliche Bedeutung in Mitteleuropa hat die Dörrobstmotte. Sie erreicht eine Länge von 4-10 mm bei einer Flügelspannweite von 13-20 mm. Mittig im Bereich der Flügel ist sie hellgrau bis graugelb gefärbt, der Rest des Falters ist kupferrot.
Eine Dörrobstmotte legt im Schnitt ca. 300 Eier, aus denen nach 3-4 Tagen die Raupen schlüpfen. Diese häuten sich 3-5 Mal während ihres Larvenzustands und entwickeln sich innerhalb von 32-38 Tagen zum Falter. Die ausgewachsene Motte hat noch eine Lebenszeit von ca. 2 Wochen. Die Dörrobstmotte ernährt sich von Mehl, Reis und Mais. Die Verpuppung der Larven findet jedoch auch außerhalb der Vorratsschränke statt.
Materialschädlinge
Andere Schädlinge haben sich auf Materialien spezialisiert, hierzu zählen die Kleidermotte, die Korkmotte oder der Eichenprozessionsspinner. Wirtschaftliche Bedeutung im privaten Haushalt hat in erster Linie die Kleidermotte. Sie erreicht eine Länge von 6-9 mm und eine Flügelspannweite von 10-15mm. Die Flügel sind dachförmig über dem Rücken gefaltet und besitzen keine Zeichnung. Der Falter ist hellgelb bis dunkelbraun, seine Larven gelb-weiß.
In der Natur werden die Eier der Kleidermotte auf Nestern von Vögeln oder Säugetieren abgelegt, da die Larven sich von dem in Tierhaaren enthaltenen Keratin ernähren. Im Haus werden die 100-250 Eier einzeln auf Wollstoffen, Federn oder Pelzen abgelegt. Die Larven schlüpfen nach ca. 14 Tagen und entwickeln sich in 60 Tagen bis mehrere Monate zum Schmetterling. Auch pflanzliche oder synthetische Stoffe sind nicht sicher. Die Larven können diese nicht verdauen, fressen sie aber trotzdem an.
Vorbeugende Hausmittel – Textilmotten
Kleidung sollte stets in geschlossenen Schränken aufbewahrt werden. Bereits getragene Kleidung ebenfalls nicht frei im Zimmer herumliegen lassen, da diese durch Schweiß und anhaftende Haare besonders gefährdet sind.
Fenster entweder mit Fliegengittern versehen, insbesondere wenn über einen längeren Zeitraum gelüftet wird, oder Fenster nur für kurze Zeit zum Stoßlüften öffnen.
Textilien regelmäßig auf Befall überprüfen. Dies sorgt gleichzeitig für Bewegung und Unruhe, wodurch sich Motten gestört fühlen. Teppiche aus Naturprodukten häufig gründlich absaugen. Da sich im Staubsaugerbeutel Haare und Staub sammeln, sollte dieser häufig gewechselt werden und am besten sofort nach Entfernen in einen Beutel luftdicht verschlossen werden.
Zeitungen können zum Schutz von Teppichen unter diesen positioniert werden. Es ist außerdem möglich Kleidung darin einzuschlagen. Motten mögen die auf den Zeitungen befindliche Druckerschwärze nicht.
Dichte Textilbeutel aus Leinen oder Plastik verhindern das Motten an die Kleidungsstücke herankommen. Es bietet sich daher an Kleidung saisonal zu sortieren und aktuell nicht benötigte Stücke in Säcken verpackt zu lagern.
Textilien finden sich nicht nur im Schlafzimmer oder Wohnbereich. Gelagerte Textilien in Keller oder Garage, wie zum Beispiel Gartenpolster sollten ebenfalls regelmäßig kontrolliert werden. Spezielle Lagerboxen sorgen für zusätzlichen Schutz.
Verschiedene Düfte haben eine abschreckende Wirkung auf Kleidermotten. Hierzu zählen Lavendel, Thymian, Zedernholz, Zitronenöl oder Neemöl. Es können Duftöle, sowie die getrockneten Pflanzen oder Hölzer verwendet werden. Lavendel lässt sich, beispielsweise in kleine Säckchen gefüllt, ideal im Schrank verteilen.
Vorbeugende Hausmittel – Lebensmittelmotten
Lebensmittel am besten immer in geschlossenen Schränken lagern. Diese sollten kühl und trocken gehalten werden. Lose herumliegende Krümel oder Körner zeitnah entfernen und die Schränke regelmäßig gründlich aussaugen. Einen zusätzlichen Schutz bietet das Auswischen mit Essig. Die Schrankflächen sollten im Anschluss gut trockengewischt werden.
Auch hier gilt, Fenster mit einem Fliegengitter versehen oder nur für kurze Zeit zum Stoßlüften öffnen. Möglichst nur tagsüber lüften, da Lebensmittelmotten von Licht angezogen werden.
Für die richtige Lagerung von losen Lebensmitteln, wie Mehl, sollten dicht verschlossenen Gefäße aus dickerem Plastik oder Glas verwendet werden. Dünne Plastik- oder Papiertüten sind zu vermeiden, da sich die Mottenlarven einfach hindurchfressen können. Leicht verschlossene Gefäße, bei denen der Deckel aufgelegt ist, bieten keinen ausreichenden Schutz.
Es ist sinnvoll Lebensmittel nur in geringen Mengen zu kaufen entsprechend des tatsächlichen Bedarfs. Die geringen Vorratsmengen, die dadurch entstehen, werden regelmäßiger verbraucht bzw. durch neue ersetzt. Auch sollten gekaufte Lebensmittel auf Gespinste überprüft werden, bevor sie in den Vorratsschrank wandern.
Düfte können dazu beitragen Motten fernzuhalten. Hierbei können eine Vielzahl an Duftstoffen hilfreich sein. Lorbeerblätter, Lavendel, Nelken, Zedernholz oder Patchouli. Motten werden von dem Geruch abgeschreckt. Die Düfte sollten regelmäßig erneuert werden, da ihre Intensität schnell abnehmen kann und dann nicht mehr die gewünschte Wirkung zeigt.
Hausmittel bei Kleidermottenbefall
Ein Befall mit Kleidermotten lässt sich effektiv mit Hitze bekämpfen. Hierbei ist die Höhe der Temperatur entscheidend. Optimal ist die 90°C Wäsche. Da viele Textilien solch hohe Temperaturen nicht aushalten, gilt es auf alternative Methoden auszuweichen. Am einfachsten ist es im Sommer die natürliche Wärme der Sonne zu nutzen und die befallenen Textilien im Freien an einem sonnigen Fleck auszubreiten. Der Trockner stellt eine weitere Hitzequelle da. Auch ist es möglich kleinere Textilien für ca. eine Stunde im 60°C heißen Backofen zu erhitzen. Hierbei ist es äußerst wichtig den Backofen nie alleine zulassen, da Brandgefahr besteht. Handelt es sich um größere Textilstücke, wie Teppiche und es ist gerade Winter oder schlechtes Wetter, können betroffene Stellen mit einem Fön für 10 bis 20 min erhitzt werden.
Etwas weniger effektiv, aber dennoch hilfreich, ist die Verwendung von Kälte. Textilien sollten vorweg in Tüten verpackt werden. Danach können diese für ca. eine Woche im Gefrierschrank gelagert werden. Aus Platzgründen bietet sich ebenfalls das Auslegen oder -hängen im Freien an. Dies ist im Winter bei Minusgraden möglich. Bei Bedarf ist die Kälteanwendung mehrfach zu wiederholen.
Eine Möglichkeit Motten anzulocken besteht im Auslegen von Pheromonfallen. Zum Selberbauen für Zuhause gibt es eine Alternative. Ein kleiner Karton wird mit Löchern versehen ein Stück echte Wolle hineingelegt. Die Wolle dient als Lockmittel und durch die Löcher können Motten ins Innere der Box eindringen. Die Falle sollte einmal wöchentlich überprüft und die Wolle abgekocht werden. Durch das abkochen werden dort abgelegte Eier abgetötet.
Hausmittel bei Lebensmittelmottenbefall
Liegt ein Befall mit Lebensmittelmotten vor, ist es wichtig eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Daher gilt es Türen zu befallen Bereichen stets geschlossen zu halten, beim Lüften sollten die Fenster für kurze Zeit vollständig geöffnet werden und ansonsten auch geschlossen bleiben.
Alle Vorräte müssen kontrolliert und befallene Lebensmittel umgehend und vollständig außerhalb des Hauses entsorgt werden. Es empfiehlt sich die Larven und Eier zuvor abzutöten, zum Beispiel durch starkes Erhitzen für mehrere Minuten.
Bis der Befall vollständig entfernt ist, müssen Schränke täglich ausgesaugt und gereinigt werden. Nur so ist es möglich den Befall langfristig in den Griff zu bekommen.
Mehlquellen locken die Larven der Lebensmittelmotten an. Dies lässt sich gegen die Motten einsetzen. Durch eine Mischung aus Mehl und Backpulver werden die Larven angelockt und schließlich durch das Backpulver abgetötet. Dies ist keine sichere Methode, um den Befall vollständig zu bekämpfen, hilft aber diesen deutlich zu reduzieren. Abgestorbene Larven können dann einfach regelmäßig mit dem Mehl entsorgt werden. Dasselbe Prinzip funktioniert auch mit Haushaltsnatron, auch hier sterben die Larven beim Verzehr ab.
Die vorbeugenden Maßnahmen können auch bei Befall als unterstützende Maßnahmen gegen Kleider- und Lebensmittelmotten verwendet werden.
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Häufig gestellte Fragen
Sind Lebensmittelmotten gesundheitsschädlich?
Die Larven verunreinigen durch ihre Ausscheidungen und Gespinste die befallenen Lebensmittel. Dies kann bei einigen Menschen Allergien oder Unverträglichkeiten auslösen.
Gibt es andere Hinweise auf Motten, als Löcher in der Kleidung?
Neben den Larven können auch ihre Köcher, Kotkrümel oder Häutungsreste auf Kleidungsmotten hinweisen.
Warum sind noch Motten da, obwohl die befallenen Lebensmittel entsorgt wurden?
Einzelne Larven oder Eier können in kleinen Ritzen oder Ecken zurückgeblieben sein oder sich außerhalb der Vorratsschränke befinden. Es empfiehlt sich die Maßnahmen zu wiederholen und ggfs. zu erweitern.
Zieht Licht Motten an?
Nicht jede Art von Motten wird von Licht angezogen. Kleidermotten beispielsweise werden erst in der Dämmerung aktiv und meiden Lichtquellen.